Heute mache ich blau

Diesen Blumenstrauß bekam ich ganz unverhofft, fast ohne Grund.

Umso beschenkter fühlte ich mich und beim Anblick der Schönheit unterdrückt ich auch den gewohnten Spruch:

„Das wäre doch nicht nötig gewesen.“

Denn der Satz stimmt doch gar nicht. Es ist nötig heute jemandem eine Freude zu machen. Noch wichtiger ist es – zumindest für mich – dass ich lerne Geschenke dankbar anzunehmen. Ohne Überlegung, ob ich es wert bin, dass jemand Geld und Mühe aufwendet um mir Blumen zu schenken, obwohl ich von schöner Natur umgeben bin.

Beim Anblick der Blüten geht einem doch das Herz auf.

Da kann man nix machen, das geschieht einfach.

… und egal wie man es dreht und wendet, so ein Blumenstrauß ist in jedem Detail was Besonderes. Gerade das einfach Moos zeigt hier seine Schönheit, die in der Natur oft untergeht unter dem Großen was da so wächst.

Eine kleine Blumenkaufgeschichte

Vor ein paar Wochen war ich in Quakenbrück auf dem Wochenmarkt. Mein Rollator war schon voll bepackt, als ich einen Topf mit Lilienblüten sah. Einen Preis konnte ich nicht sehen. Da der Blumenmann ein paar Meter weiter mit einer Kundin sprach und augenscheinlich die nächsten Kaufwilligen schon auf ihn warteten, erschien es wenig sinnvoll ihn zu mir zu winken, nur um einen Preis zu erfragen.

Also nahm ich den Topf, aus dem auf drei Stengeln, neun wunderbare Blüten dufteten in die Hand, klemmte den Daumen in die Erde, damit ich mit den anderen vier Fingern den Griff vom so nützlichen Rollator greifen konnte. Etwas ungeschickt blieb ich an einer anderen Pflanze hängen und einer der drei Lilienstengel brach ab.

Nun war es keine Frage mehr ob ich die Schönen kaufen würde, denn ich hatte sie ja beschädigt. Der nette Mann lachte und nannte mir den Preis.

Dreiunszwanzigfünfzig! Zähneknirschend bezahlte ich. Kaum konnte ich die Schönheit transportieren. Im übervollen Einkaufskorb balancierte sie obenauf. Mir ihrer Zerbrechlichkeit bewusst schob ich sie mit viel Vorsicht zum Bulli. Zu hause setzte ich sie stolz in den Blumenkübel vor dem Küchenfenster, damit ihre Schönheit voll zur Geltung kam. Bei geöffnetem Küchenfenster würde ihr Duft den Raum erfüllen.

 

Enttäuschung

Am Morgen jedoch war von den wunderschönen Blüen vor dem Küchenfenster kaum noch etwas übrig. Die gefrässigen spanischen Wegschnecken hingen in dicken Trauben an den Stengeln und labten sich an dem duftenden Gewächs. Nur der abgebrochene Teil, der in einer Blumenvase an meinem Computer stand, war noch übrig. Schnell holte ich die Kamera und fotografierte die Blüten. Noch ein wenig retten von dem teuren Blumenkauf.

Gigantische Muschel, ein Geschenk von Kevin Reither

Nacktschnecke unsichtbar

Egal wie aufmerksam ich meine Bilddateien durchschaute, fand ich, ich, die eigentlich alles fotografiert, kein einziges Bild einer Nacktschnecke.

Weder die gefräßige spanischen Wegschnecke, noch der so nützliche Schlegel sind im Bild festgehalten. Dabei sind sie doch auch schön.

Gibt es in Deinem Leben auch etwas, dass Du unbewussst ausblendest, das Du nicht beleuchtest, obwohl es unübersehbar ist`?

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