
Wir wünschen Euch Frieden
und innere Freiheit
Wir wünschen Euch
die Möglichkeiten
der Veränderungen
positiv zu nutzen
Wir wünschen Euch
Gottes Segen

Als im Frühling 2020 die Welt zum Stillstand kam und auch die Erde durchzuatmen schien, las Marica Bodrozic zwei Monate lang auf ihrem Balkon jeden Abend Rilkes Gedicht „Der Panther“. Wilder als alles Vergängliche, schreibt sie, der eigenen Eingesperrtheit zum Trotz, sei der Wunsch des Menschen in Freiheit zu leben.
Ich hatte das Glück, zufällig auf WDR5
dieses Buch „Pantherzeit“ zu hören.
Worte, die mehr als nachdenklich machen.
So schnell habe ich mir selten ein Buch bestellt. Natürlich im Buchhandel vor Ort und nicht am Amazonas.
Und ich lese Euch hier mal nur drei Sätze vor, die am Anfang des Werkes stehen:
Diese Pandemie trägt traumhafte Züge,
sie fühlt sich auf merkwürdige Weise
zeitgleich wirklich und unwirklich an,
sie agiert nach Gesetzen, die wir nicht
oder nicht genau genug kennen.
Sie hat die Regie über unsere Gedanken übernommen.
Aber es gibt immer noch die Innenwelt,
den Blick, der mitgestaltet, weil er genauer sieht
und ein Sehen ermöglicht,das alles ändern kann.
… und so wünschen wir auch Euch
positive Veränderung!

Neues Jahr
neues Leben
Das neue Jahr ist unberührt
doch trägt es schon Termine
auf seinem sanften Rücken
Das neue Jahr ist frisch geboren
weiß schon um alle Last
des Alten, des Miterlebten
Das neue Jahr war Embryo
im Leib des gerade Vergangenen
ist Erbe neuen Lebens
Karin Hartel 1.1.22

Farbe ins Leben
Der Tag ist grau
der Wind eiskalt
die Seele weint
weiß nicht warum
Der Tag ist grau
man kann es ändern
ein Buntstift reicht
er malt ja fast von selbst
Der Tag ist grau
der Buntstift wärmt
die Hand vertrauensvoll
lässt er sich führen
Der Tag war grau
wird bunter mit jedem Schwung
der sich bewegenden Hand
bringt Wärme in die Stunden.

Lieber Freund, und damit meine ich auch alle Freundinnen,
wenn Du bis hierher gelesen hast, dann interessiert es Dich vermutlich wirklich,
was ich zu schreiben habe, was ich Dir schreiben will.
Heute ist Freitag, ein trüber Januartag, der 7.des ersten Monats, des neuen Jahres.
Bei allen Gedanken an das Alte, Vergangene, bewegt mich viel mehr, was vor uns liegt,
wie sich die Veränderungen in unser aller Leben auswirken werden.
Wer von Euch wird mir näher kommen?
Wer wird abrücken von mir und dem was ich teilen will?
Werde ich loslassen können, was mein Leben belastet,
was mir die Brust schwer macht?
Werde ich vergeben können, dem, der mir Unrecht tat, der rücksichtslos sein eigenes Ziel verfolgte?
Dem, der sagte, ich sei selber schuld, wenn ich auf der Strecke bleibe.
Huch, was kommen da für Gedanken?
Doch sie sind da. Sogar aufgeschrieben, also vom Kopf in die Finger gewandert, die sich blind über eine Tastatur bewegen,
Worte zaubern, mich befreien aus den trüben Gedanken. Worte, die ich entlassen kann in die Freiheit.

Ich wünsche Dir, dass auch Du Deine Gefühle in Worte fassen kannst.
Sie aufschreiben oder sie jemandem erzählen kannst, der Dir zuhört, mit dem ganzen Herz.
Jetzt während ich schreibe wabern Menschenbilder vor meinen Augen vorbei, wie in einer verschwommenen Diashow.
Zu schnell der Bilderwechsel um sich wirklich auf ein Gegenüber konzentrieren zu können.
Ob Dein Bild dabei ist, kannst Du nicht wissen, denn dieser Brief ist ja öffentlich.
Wie soll ich Dich darin benennen, ohne Dein Einverständnis.
Spürst Du, ob Du dabei bist in meinem Innern?
Haben Dich die vorangegangenen Aussagen berührt, getroffen, zum Kopfschütteln gebracht?
Dann schreib mir per Email, ganz privat und sei gewiß, ich antworte Dir, ganz persönlich
und gar nicht unverbindlich. Herzlichst Karin Hartel
kaha.bsb@t-online.de
