Bevor ich mit meinem Bloghobby vor die Wand laufe
und den PC in den Müll trete
mache ich heute Pause.
Ich bin Karin,
immer noch arbeitssüchtig,
aber durch die körperlichen Beschwerden
kann ich meine vielfältigen Süchte nicht mehr genußvoll ausleben.
Θ
Als ich nur die Arbeit kannte, mir Freund und Feind vom Leibe hielt, bekam ich mal den klugen Rat, ich solle mir ein Hobby zulegen.
Ich solle zum Bespiel wieder Reiten. Diesen Rat schlug ich in den Wind, denn ich fühlte mich als selbstständige Handwerksmeisterin, meinen Kunden, den Angestellten, meinem Vater, dem Finanzamt, der Handwerkskammer, der Firma, den Lieferanten usw. verpflichtet.


Anstatt meinen Lieblingsweg auf dem Rücken eines Pferdes zu genießen, reichte es nur noch, in einer kurzen Arbeitspause mein Firmenfahrzeug auf dem Parkplatz am Hubertushof zu parken und bis zur Sägemühle zu laufen oder an der Sägemühle zu parken um eine Weile an der Lieblingsweide den Rehbach zu genießen. Für eine Runde auf der Trimm-Dich-Strecke reichte es aber meistens nicht.

Ohne diese Pausen in der Natur hätte ich wohl schon viel früher schlapp gemacht. Vom Kraftbaum habe ich mir einen Ableger mitgenommen, damit er in meiner neuen Heimat weiterlebt.

Es sollte viele Jahre dauern, bis ich wieder ein eigenes Pferd unterm Hintern hatte. Doch das ist eine ganz andere Geschichte. Aber als Hobby konnte man die neue Leidenschaft nicht bezeichnen.
Auch sonst schaffte es bei mir kein Hobby, einfach nur Hobby zu bleiben.
Auch das Bildermachen ist zur Sucht geworden, das Schreiben zur ungnädigen Leidenschaft. Den normalen Ausschalter finde ich oft nicht, aber der Not-Aus-Schalter, auf den haue ich immer öfter drauf. Damit ich nie mehr so tief sitze wie in den Zeiten des totalen Burnouts.

Realität
Was ist real?
Was ich sehe?
Was ich höre?
Was ich fühle?
Was ist echt?
Was ist nachgemacht?
Was ist hausgemachtes Leid?
Was ist ureigenes Glück?
Das Quantum Zeit
das winzigkleine Jetzt
kann mir ewig lang erscheinen
und ist doch gleich Vergangenheit