… wo sind nur Deine Blätter?
Die du nie hast gehabt.
Doch wo sind alle deine Nadeln?
Überall im Haus und auf der Treppe.
Sie bohren sich in meinen Fuß
und stecken fest im Teppich.
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum,
dein Duft ist sehr berauschend.
Sogar im Sterben bist du schön,
wenn man es recht betracht
Als Raumerfrischer könntest du,
bis in das Frühjahr bleiben,
wenn da für mich der Zwang nicht wär,
dem Ritual zu folgen,
dass, wenn die Weihnachtszeit vorbei,
das Kunstwerk hat zu gehen.
Das Kunstwerk, dass für uns gezüchtet,
natürlich schön gewachsen,
für uns auch abgehauen war,
es ist für uns gestorben.
War da nicht auch noch was?
War da nicht auch ein Jesuskind,
drei Jahrzehnte gewachsen,
entfaltet eine Religion,
die oft nur ist Dekoration
für niedlich kleine Kinder.
Oh Jesus Chist, oh Jesus Christ
was ist mit Dir geschehen.
Bist ausgemustert,
störst sogar,
so manchen Weihnachtsfrieden.
Du kamst als Kind,
als menschliches,
das ist so überliefert.
Du wurdest Mann
und Mensch für uns
was hat das zu bedeuten?
Oh Osterzeit, oh Osterzeit
was werden wir dann fühlen?
Das Kind ist groß und hängt am Kreuz,
Karfreitag, große Klage.
Karsamstag, Ruhe angesagt,
im kühlen Grab, im Felsen.
Karsonntag wieder aufgewacht
zu neuem, hellen Leben.
Viel heller als ein Weihnachtsbaum
so sollst Du für uns strahlen.
Wenn wir den ollen Weihnachtsbaum
bis Ostern uns bewahren
und ihn am Sonntagabend dann,
im Garten hell entzünden.
Auch ohne Nadeln brennt er fein,
will lichterloh uns lehren,
dass Schönheit ist stets relativ
und an die Zeit gebunden.
Und wer bis hierher hat gelesen, der denke stets daran, ein Schreiber ohne Dialog, schreibt sich um den Verstand. Drum schreibe mir, gern im Detail, was gut gefallen hat. Noch wichtiger jedoch ist Korrektur, wo ich mich hab verrannt. kaha.bsb@t-online.de