Geteiltes Leid ist halbes Leid

Verschwindet das Leid, wenn wir es teilen, immer wieder teilen, bis die Teile so klein sind, dass man sie kaum noch sehen kann?

Ich lese das Gedicht von Amina, erinnere mich an die Morgennachrichten: Freudenschüsse für den Waffenstillstand in Gaza…. habe ich das richtig gehört? Da wird geballert aus Freude. Denkt denn da keiner an all die, denen die Geräusche von Gewehren, Angst machen?

Ich lese das Gedicht und fühle mich hin zu denen, die gerade einen Liebsten verlieren, durch Krankheit, Unfall, Alter….:

 

Dein Rufen in mir lebt

Ein breites Wolkenband zieht

über uns‘re Lande-

über dein und mein Gemüt

Es hüllt uns ein in bleiernem Gewande.

Kein heit‘rer Vogelsang und Rosen uns erblüht.

Am and‘ren Ende – nicht von dieser Welt,

und doch ganz nah,

so nah bei mir – dein Klang.

Dein Rufen nebelschwer

und schwarze Schatten folgen dir.

Der Leere und des Zweifelsdröhnender Gesang.

Es rasseln schwere Ketten

an deinen bleichen Fesseln.

Sie ketten deine weiße Brust.

Sie würgen an dem schönen Lachen,

das ich so an dir liebe,

so sehr liebe.

Sie ersticken deine Freude,

deine Lust-bis nichts mehr von dir bliebe.

Kläglich taste ich das Echo

deiner Rufe-verhallt

an Wänden zwischen uns.

Und selbst das Echo stirbt die leisen Tode.

Welche Tode stirbst dann du ?

©️

Amina Anja Amelal 2021

Was hat diese junge Frau erlebt, erfühlt, erlitten,

dass sie schreiben kann wie ein alter Mensch?

Einer mit Erfahrung von Leben und Leid?

 

Was kann ich heute tun um das Leid von wenigstens einem Menschen zu mindern? Durch Teilen, durch Trösten, durch den Versuch von Verständnis?

 

 

Was kann ich heute tun, um das Leid wenigstens eines Menschen zu mindern?

Durch Teilen, durch Zuhören, durch ganz praktische Hilfe.

Wem kann ich heute Licht sein?

Wie kann ich Hoffnung machen

und den Glaube an Wunder vergrößern?

Liebe Amira!

Es tut weh, Dein Gedicht. Darf ein Gedicht das? Weh tun? Ja! Ich lese es mehrfach, meine Gedanken, mein Mitgefühl wandern zu denen, die gerade solches Leid erleben. Das tut weh. Ich atme durch, atme Sonne, die gerade den Garten erhellt, sende dieses Licht zu all denen, die gerade jetzt Leid tragen. Male ein Bild, das der Stimmung des Gedichtes gerecht wird und packe ganz vorsichtig, die HOffnung auf Sonne hinein.

 

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