Misophonie

Misophonie

Das Wort brachte mich vor ein paar Monaten aus dem Gleichgewicht.
Wikipedia erklärt: Misophonie (von griech.: μῖσος misos ‚Hass‘[1] und φωνή phonḗ ‚Geräusch‘[2]), wörtlich „Hass auf Geräusche“, ist eine Form der verminderten Geräuschtoleranz gegen bestimmte Geräusche.
Seit Jahrzehnten ist mir klar, dass ich es nicht mag, wenn Menschen mit vollem Mund sprechen, doch das schob ich meiner strengen Erziehung zu. Seit langem gehe ich nur noch mit Hörfiltern in Supermärkte, weil mich die laute Musik und die noch lauteren Werbeeinlagen verrückt machen. Und und und, tausend Dinge machen mich mehr als nervös.

Irgendwann fing ich an mich zu beschimpfen, wenn ich so stark reagierte.
Zum Glück konnte ich aber darüber reden und stellte erstaunt fest, dass es anderen ebenso geht.
Wegen der chronischen Schmerzen machte ich eine Verhaltenstherapie, um besser mit der permanenten Belastung umgehen zu können. Und wir kamen auch auf die Geräuschempfindlichkeit zu sprechen. Alles im grünen Bereich sagte meine Therapeutin, denn sie kenne das auch selbst und es sei normal sich über etwas aufzuregen. Immer wieder kamen wir auf das Thema und kurz vor Ende der Sitzungen sagte sie mir, dass es ihr doch keine Ruhe gelassen habe und sie tatsächlich fündig geworden sei. Es gibt eine „Erkrankung“ bei der die Geräuschempfindlichkeit eine große Rolle spielt. Kaum zu hause las ich im Interenet, bestellte mir eines der wenigen Fachbücher und konnte es kaum glauben: Ich bin nicht alleine mit diesem Problem.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, dachte ich mir und begann  gierig zu lesen.

Auch diese (noch nicht) anerkannte Krankheit ist heilbar, daran glaube ich
und mache mich auf den Weg  der Heilung. 

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