Wie sieht es bei Dir aus, in diesem Mai?
Was macht er, dieser seltsame Mai, in Deinem Leben neu?
Ich fühle mich schon heute, nach dem ersten Drittel des Monats Mai, wie umgekrempelt. Alles neu macht bei mir nicht nur der Mai, sondern auch die Gartenbauer. Sie bauen mir den Garten um. Da wird teilweise wirklich das Unterste zu Oberberst gekehrt. Weggerissen wird bei uns wenig. Vieles bleibt da, wo es verwurzelt ist. Manches wir umgesetzt.
Meine geliebte, über Jahre gewachsene Wildnis ist undicht geworden. Der Gartenteich ist undicht, der Wasserspiegel um 20 cm gesunken, die Teichfolie unschön an den Rändern sichtbar. Den Fischen fehlt ein Großteil ihres Lebensbereiches, denn die können den Ufer-, Pflanzbereich nicht erreichen. Auch die früchtetragenden Sträucher bekommen kaum noch genug Licht. Hier auf dem Bild wuchert noch der supergiftige Blauregen, der wunderschön anzusehen war, als seine Blütengirlanden den halben Teich umrahmten. Doch ich will das Giftige nicht mehr. Bis jetzt fand ich niemanden, der mir sagen konnte, ob die Pflanzenteile für die Fische ungefährlich sind. Für uns Menschen ist sein Gift hochgefährlich.
Es brauchte Mut um zu beginnen, aber auch klare Grenzen und den richtigen Fachmenschen. In Badbergen fand ich den.
Stundenlang können wir uns mit dem Ehepaar Trimpe über den natürlichen Garten unterhalten. Langweilig wird es nie. Wenn sie aber mit Bagger und ihren Mitarbeitern anrollen, dann wird es richtig aufregend.
Planlos kann man nichts Sinnvolles schaffen, sagte Armin Trimpe und malte mir diesen Plan, mal ganz einfach auf. Einer von etwa zehn Vorschlägen.
Altersgerecht soll dieser Teil des Gartens werden. Pflegeleicht und auch mit dem Rollator eroberbar. Hochbeete, Komposthaufen und Permakulturecken sind geplant.
Mitspracherecht haben auch die kleinen Mitbewohner. Wir diskutieren auf Augenhöhe. Indem ich den kleinen Freund auf den Gartentisch setze und mich auf die Knie niederlasse, wird das möglich. Dass auch er die Kamelien liebt ist wohl nicht zu übersehen.
Die im alten Gartenteich lebenden Tiere brauchten erst mal ein Notquartier. Damit der Fischreiher nicht zu nah kommt, schwimmt nicht nur ein Krokodil auf dem Wasserloch. Mit der Wassertiefe von über einem Meter, wird das später der Seerosenteich, der an den beschwimmbaren Fischteich anschließt.
Für heute mache ich mal einen Punkt, denn die blühend Rosskastanie vor dem Fenster meiner Schreibstube lockt mich ins Freie, ein Kuckuck ruft und überhaupt, da draußen, da tobt das Leben.
Auch Dir wünsche ich einen spannenden Tag in der Natur. Falls Du Dich in Deiner Wohnung zu wohl fühlst – so geht es mir häufig – überwinde Dich und zeige Dich der Sonne. Bete mit uns um Regen. Wenn der dann fällt, ist die richtige Zeit, die vier Wände zu bewohnen.
Herzliche Grüße von Karin und Co